Donnerstag, 8. Oktober 2015

neu: BWK_1968ff._2



Mit Rationalisierungen gegen steigende Kosten:



Die BWK in den 1970_er und 1980_er Jahren



2. Teil




100 Jahre Bremer-Woll-Kämmerei 


Auch wenn die aktuellen Zahlen nach der zweiten Ölkrise wie auch bereits in dem gesamten Jahrzehnt vorher nicht unbedingt ein Grund zum Jubeln waren, konnte die BWK 1983 feiern. In dieses Jahr fiel der 100. Jahrestag der juristischen Gründung des Unternehmens. Wie auch für viele Menschen trotz der generellen Fortschritte der Medizin das Erreichen eines dreistelligen Alters weiterhin ein ganz besonderer Geburtstag ist, galt das auch für die Blumenthaler BWK. Das Unternehmen hatte schließlich alle westdeutschen Wettbewerber überlebt, zwei Weltkriege und ebenso viele Währungsschnitte überstanden sowie neben der Weltwirtschaftskrise auch eine Reihe von Rezessionen in den Griff bekommen. 

Seine Lebensfähigkeit bewies das Unternehmen darüber hinaus beim Meistern von zwei Krisen auf dem Wollmarkt, als 1900 und 1951 die Preise nach einem Anstieg im jeweiligen Vorjahr rasch zu den Boden stürzten. Davon waren nicht nur die Wollproduzenten und -konsumenten betroffen, sondern auch die Kämmerei an der Weser. Und das gleich doppelt. Zum einen mussten sich die Blumenthaler rasch einer veränderten Auftraggslage anpassen und zum anderen waren große Teil des Wertes ihrer Wollbestände abzuschreiben, also sowohl der gelagerten Rohwolle as auch der bereits produzierten Kammzüge. Das war jeweils mit Entlassungen von Mitarbeitern und einem Streichen der Dividende für die Aktionäre verbunden; das Unternehmen musste jedoch nicht wie andere Firmen des Wollmarktes Konkurs anmelden und damit als juristische Persönlichkeit sterben. Vielmehr gelang es der BWK in beiden Fällen ganz rasch wieder an vergangene gute Zeiten anzuknüpfen.

 
                                     Festschrift zum Jubiläum


Aufgrund dieser Erfahrungen mussten sich die BWK-ler ihre Feststimmung 1983 nicht speziell zum Geburtstag verordnen. Man glaubte an sich und erwartete wieder bessere Zeiten. Die Festschrift trug daher den Untertitel "Eine Epoche der Woll- und Chemiefaserverarbeitung in Bremen" und der regionale Weser-Kurier konnte seinen Jubiläumsartikel mit "Ein Spitzenreiter ohne Ermüdungserscheinung" überschreiben. (Weser-Kurier vom 13.4.1983)

Der Termin selbst war ähnlich wie der der 50. Geburtstag während der NS-Zeit ein Anlass für einen Rückblick auf das in diesem Fall erste Jahrhundert Firmengeschichte. Dabei standen neben den betriebswirtschaflichen Highlights vor allem die sozialen Leistungen des Unternehmens für seine Mitarbeiter und seine Bedeutung für die Entwicklung Blumenthal im Vordergrund.

Das Management unter Heinz Rust strich in seinen Rück- und Ausblicken besonders die Erfolge der konsequent betriebenen Effizienzsteigerung heraus, die wegen der damit verbundenen fallenden Arbeitsplatzzahlen in der Firma und im Ort nicht nur auf Begeisterung stieß. Seine Vergleiche bezogen sich dabei auf das Jahr 1957, als die BWK bei der Mitarbeiterzahl von 4.821 am Jahresende und sogar 4.950 während der Wollsaison ihre Höchstmarke erreichte. Anschließend hatte die automatisierte Kämmerei im Jubiläumsjahr nur noch ein Fünftel der Beschäftigen, die jedoch eine um 70 % höhere Produktion erarbeiteten. Grundlage dafür waren Investitionen von 250 Mio. DM zwischen 1960 und 1982, also von mehr als dem 12-fachen Grundkapitals. (Weser-Kurier vom 13.4.1983)

Die Überlebensfähigkeit trotz aller Krisen führte das Management darauf zurück, dass die "vielzitierten Zeichen der Zeit" "stets richtig gedeutet wurden". Als "guter Griff" wurde dabei speziell auf den Einstieg in die Verarbeitung von Chemiefasern in den 1930-er Jahren verwiesen.


Trotz aller betriebswirtschaftlich nötigen Effizienzzwänge hatte das Unternehmen entsprechend den Geburtagsreden gleichzeitg immer das Wohl seiner Mitarbeiter vor Augen. Gerade auf diesem Gebiet konnte die BWK eine ganz breite Palette von Leistungen vorweisen, die bereits 1884 als mit dem Start der Produktion mit der Gründung einer Betriebskrankenkasse begonnen haben, d.h in einer Zeit als auch eine staatliche Krankenkasse per Gesetz eingeführt wurde. Es folgten die Förderung von Werkswohnungen, der Betriebsverpflegung und der Heilfürsge, ja, im strengen Kriegswinter 1939-40 versorgte die Firma ihre Mitarbeiter sogar mit Brennstoff. Als letzten Höhepunkt diese betrieblichen Politik zugunsten der Belegschaft stellte Heinz Rust die Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten im Jahr 1966 heraus, als jeder Mitarbeiter begrifflich zum "Betriebsangestellten" wurde.

Da Blumenthal mit der BWK wuchs, lässt sich die Entwickung von Stadt und Werk kaum trennen. Durch die BWK entstanden Straßen mit Werkswohnungen, wurde um die Jahrhunderwende der Kirchenbau für die Mitarbeiter gefördert und wurde bereits 1910 ein Kraftwerk auch für die Stadt Blumenthal gebaut. Im Jubiläumsjahr konnte man dann sogar Energie nach dem modernen Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung anbieten.

Der Routinebetrieb der BWK wurde jedoch nicht nur durch Feiern unterbrochen. Im Februar 1985 zeigte sich, warum Kämmereibetriebe eine gute Feuerwehr benötigen; denn damals zerstörte ein Brand eine große Halle, in der nach Werksangaben ein Sechstel der Kammmaschinen des Unternehmens betroffen waren, die vor allem in der besonders feuergefährdeten Chemiefaseverarbeitung eingesetzt wurden. (Weser-Kurier vom 28. 2.1985)

Obwohl insgesamt ein Fünftel dieser Abteilung ausfiel, hatte der Brand keine neagtiven finazellen Auwrkungen, da die Gebue, die Maschinen und auch der Scaden aus dr Betriebsunterbrechung verichert waren.

Allerdings wurden Einzelheiten dieses Vorfalls kaum bekannt. Das galt auch für die Höhe des Schadens, der auf Wunsch der BWK-Führung nicht "preisgegeben " werden durfte, da das Unternehmen "die Summe nicht publik gemacht haben" wollte, wie die Regionalpresse ihre wenig informativen Artikel erklärte.

Das einer Öffentlichkeitsarbeit gegenüber sehr skeptische Management legte mehr Wert auf seine Zukunftsplanungen für die zerstörte Fläche. Hier entstanden gleich im folgenden Jahr - ganz im Rahmen des Konzepts der Effizienzsteigerung - eine 15.000 qm große Lager- und eine 7.500 qm Produktionshalle, wobei der Neubau mit einer Modernisierung des Maschinenparks verbunden war (Weser-Kurier vom 22.3.1986)



Unternehmenskommunikation mit "Sir Charles" (1986ff.)




Die guten Jahren bescherten nicht nur den Mitarbeitern Arbeitsplatzsicherheit und den Aktionären verlässliche Ausschüttungen, sondern allen Stakeholdern ein zusätzliches Stück von der BWK, das damals in der deutschen Unternehmenslandschaft noch keinesfalls die Regel war. Gemeint ist die Betriebszeitung "Sir Charles", die nach dem Maskottchen des Unternehmens benannt wurde, das die "Blumenthaler Kollegen von den deutschen Wollkämmern" 1934 in Form einer Widderskulptur als Geschenk zum 50-jährigen Jubiläum erhielten, wie eine Inschrift erklärt.

In der erster Ausgabe, die ohne einen präzisen Herausgabetermin Ende 1986 erschienen ist, stellten der 
Vorstandsvorsitzende und der Betriebsratsvorsitzende gemeinsam die Werkszeitung vor. Dabei nannten sie vorrangig nur ein Ziel: „Mehr Transparenz!". Die Mitarbeiter sollten besser über die Entwickung ihres Unternehmens und nicht zuletzt auch die Haltung ud Motive der Geschäftsleitung informiert werden.

In einem weiteren Grußwort unterstrich der damalige Bremer Bürgermeister Klaus Wedemeier, was die damalige Bedeutung der BWK für Bremen unterstreicht, diese Absicht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend über die Unternehmenspolitik zu unterrichten. Dabei verweis er jedoch gleichzeitig auf eine ebenso wichtige Information durch den Betriebsrat, machte also darauf aufmerksam, dass das Management und die Belegschaft nicht in allen Fragen dieselben Positionen beziehen können, vor allem wenn es um die Verteilung des in einem Geschäftsjahr erwirtschafteten Kuchens geht.

Und den gab es in jener Zeit noch reichlich, denn zum Start ihrer Werkszeitung konnte die BWK von einer erfreulichen wirtschaftlichen Situation berichten, da sich die Zahl der Mitarbeiter seit 1984 um 20 % erhöht hatte und 1.192 betrug.


Auch wenn "Sir Charles" als Werkszeitung, in deren Redaktion sowohl Vertreter des Managements als auch des Betriebsrates und der gesamten Mitarbeiterschaft mitgearbetet haben, nicht zuletzt von seiner Funktion her ein Mitteilungsblatt war, bsaß es doch einen zusätzlichen Unterhaltungswert und damit Leseanreiz. Dafür sorgten die Porträts einzelner Mitarbeiter, die an ihrem Arbeitspltz und mit ihren Hobbys in der Freizeit vorgestellt wurden, sowie  die Schilderungen von Betriebsfeiern und -ausflügen.

Eine ganz besondere Ergänzung zu den zumeist illustrierten verbalen Texten lieferten die Zeichungen von Boris Schimanski, der als Cartoonist mit Charly Merino eine Comic-Figur nicht nur für die Kinder der Betriebsangehörigen schuf, die beispielsweise in einer kleinen Fortsetzungsgeschichte verschiedene Phasen der Wollverarbetung leicht verständlich machte und daher den Kindern die Arbeitswelt ihrer Väter bzw. Mütter nahebrachte.

Damit wurden vergleichbar mt einigen Modebeitrgen für eine eher weibliche Leserschaft ganze Mitarbeiterfamilein angesprochen. 

Sir Charles war jedoch nicht nur eine Zeitung für die aktiven BWK-Mitarbeiter, sondern auch für ausgeschiedene Werksangehörige und damit mehr oder weniger für das von der BWK geprägte Blumenthal. Das zeigt sich auch an der Höhe der Auflage, die zwischen 2.200 (1996) und später 2.000 (Mai 2005) Exemplaren lag, also deutlich oberhalb der Zahl der in dieser Zeit Beschäftigten. 

Hinzu kam seit Mitte 1997 eine Präsenz im Internet auf der Webseite der BWK, die damals online ging. Gleich im ersten Jahr wurde "Sir Charles" dort 1.000 mal aufgerufen, womit sich die „Auflage“ deutlich steigerte.  

Nachdem die Zeitung im September 2001 mit 12 Seiten ihren größten Umfang erreicht hatte, konnte sie sich in den folgenden Jahren den Folgen der schlechten Bilanzen und der sinkenden Zahl der BWK-Mitarbeiter und damit auch der potenziellen Zeitungsradakteure nicht entziehen. So hatte Sir Charles ab April 2003 jährlich nur noch drei jährliche Ausgaben. Für die 62. und letzte Ausgabe vom Mai 2005 war dann ein auf drei Mitglieder reduzierter Redaktionsausschuss verantwortlich.
 



Die "goldenen" Jahre 1985-9


Aber diese schwere Zeit kam für die BWK erst zwanzig Jahre später, was die Bedeutung der Werkszeitung unterstreicht, die über alle Jahre hinweg das Unternehmen und seiner Mitarbeiter mit ihren Einblicken in das Geschäft und das Leben der Kollegen informuerte, nützliche Hinweise gab und mit seinen Beiträgen auch einfach nur unterhielt.


In der zweiten Hälfte der 1980-er Jahre änderten sich vielmehr nach der Ölkrise die Rahmenbedingungen für die BWK wieder deutlich, da die deutsche Wirtschaft ab 1984 ein Wachstum von 2 % und mehr aufwies und der Wollpreis seit 1979 kontinuierlich anstieg, ja, sich 1985 innerhalb eines Jahres beinahe verdoppelte. man konte also von der Ursache, einer steigenden Nachfrage nach Wolle und Kammzügen, sowie von Marktlagengewinnen profitieren, da die auf der einen oder anderen Verarbeitungstufe gelagerte Wolle wertvoller wurde und daher im Eigenhandel höhere Verkaufserlöse in die BWK-Kasse spülte.

Daneben gab es jedoch noch einen institutionellen Faktor, der speziell den Preis für Rohwolle stabilisierte und damit die Wollproduktion ankurbelte. In Australien hatten die Akteure der Wollindustrie ein Regulierungssystem aufgebaut, dass den Wollfarmern Mindestpreisr für ihre Rohwolle über die Australian Wool Corporation (AWC) garantierte und damit vor Erlöseinbrüchen auf dem volatilen Wollmarkt schützen sollte. Diese Preissituation führte zu einem Überangebot an Rohwolle, die sich weder absetzen noch finanzieren ließ. Das führte schließlich nach den entsprechenden Vorwarnungen zum Zusammenbruch des Systems und einem mehrjährigen Abverkauf der Lagerbestände mit dem entsprechenden Druck auf den Wollpreis. (Geschäftsbericht 1989, S. 7) 

Wie die folgende Tabelle zeigt, entstand auf diese Weise vor allem in Australien ein kaum noch handhabbare Mengenproblem. Aber zunächst dachte offenbar niemand  an die Folgen, sondern freute sich über kontinuierlich steigende Preise für einen Rohstoff, der irgendwo in Lagerhäusern verschwand. Die Überdrehung dieses Interventionsssme erfolgt, die die Tabelle zeigt, fas asschließlich in Australien, wo zwischen die Preisstützungs-Wollbestände zwischen 1981 und 1983 um ca. 30 Mio. Rohwolle erhöht wurden.


         Aufbau von Wolbeständen für eine Preisregulierung 1981 - 1983
    Quelle: Geschäftsbericht 1983, S. 7.


Die anscheinenden Vorteile dieses System zeigten sich besonders deutlich in der weiteren Entwicklung der Wollpreise. Hier haben sich die australischen Auktionspreise innerhalb von nur zwei Jahren zwischen 1986 und 1988 in manchen Qualitätsklassen fast verdreifacht. Da htte es sich sogar gelohnt, die Wolle selbst als Anlageobjekt zu lagern und dann mit einem hohen Gewinn wieder zu verkaufen. Aber derartige Rohstoffspekulationen waren bekanntlich nicht das Metier oder Geschäftsmodell der BWK. 



                       Preisentwicklung von Rohwolle 1986 - 1988
                                         Quelle: BWK-Geschäftsbericht




Bei diesen günstigen Rahmenbedinungen konnte die BWK ab Mitte der 1980-er Jahre einige Zeit die Ergebnisse ihrer Rationalisierungsmaßnahmen ernten. Das wird bei einem Vergleich von Zahlen der Gewinn- und Verlustrechnung der Jahre 1978 und 1988 deutlich. Danach hat es in diesem Zeitraum eine deutliche Verschiebung bei den Kosten gegeben; denn der Anteil der Löhne und Gehälter an der Wertschpfung ist deutlich gesunken, während die Materialkosten gleichzeitig gestiegen sind. Aus der zunächst immer noch sehr personalintensiven Firma wurde also ein automatisiertes Produktionsunternehmen.


Anteile an der Gesamtleistung 1978 und 1988 in %
Quelle: Geschäftsbericht 1968 und 1978


1: Materialaufwand, 2: Löhne/Gehälter, 3: Soziale Abgaben, 4: Abschreibungen auf Sachanlagen, 5: Zinsen, 6: Steuern und 8: Jahresüberschuss 



Das folgende Balkendiagramm zeigt die Folgen dieser Strategie für die Ergebnisentwicklung.  



                      Entwicklung ausgewählter Bilanzkennzahlen 1977-87 in %




1: Umsatz, 2: Personalaufwand, 3: Abschreibungen, 4: Steuern und 5: Jahresüberschuss



                                              Quelle: Geschäftsbericht 1968 und 1978



Aus diesem Schaubild lässt sich deutlich die Wirkung der unterschiedlichen relativen Entwicklungen ablesen. Dabei fällt besonders der in Relation zu den Abschreibungen nur geringfügig gestiegene Personalaufwand auf. Diese ausgeprägte Rationalisierung und Automation der Produktion hat offenbar zwei Faktoren begünstigt, die noch stärker gestiegen sind: die Steuern und der Jahresüberschuss.

Damit konnten neben dem Staat auch das Unternehmen und die Aktionäre von der bereits in 1960-er Jahren verstärkt begonnenen Investitionsstrategie profitieren. Ein besonderes Prädikatsjahr für die BWK war 1986, als nicht einmal der sonst immer sehr zurückhaltend formulierte Geschäftsbericht Schwachstellen anmerken konnte. Man konnte mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein und hat das auch so ausgedrckt: "Das Geschäftsjahr 1986 war für die BWK gut; der vorliegende Jahresabschluß weist einen nochmals gestiegenen Ertrag aus. Ausschlaggebend hierfür war eine gleichmäßig gute Auslastung unserer Produktionskapazitäten und eine gute Erlös-Kosten-Relation" (Geschäftsbericht 1986, S. 9)

Der Vorsitzende des Aufsichsrates Heinz Rust, der mit der Hauptversammlung im Jahr Vorrjahr vom Vorstand, dessen Mitglied er seit 1964 und Vorsitzender er seit 1974 war, unmittelbar in das Kontrollgremium gewechselt war (Weser-Kurier vom 13. 5. 1986), konnte damit ein äußerst positives bilanzielles Zeugnis für seinen Rationalisierungskurs präsentieren. Heinz Rust hatte den größten Teil des Zeitraums ,der hier angesprochen ist, das Blumenthaler Unternehmen geprägt. Der Schwerpunkt seiner Arbeit war dabei die Steigerung der Effizienz des Betriebes, um vor allem gegenüber den westeuropäischen Kämmereien konkurrenzfähig zu bleiben, die durcch niedrigere Löhne, günstigere Abschreibungsmöglichkeiten und schwache Währungen begünstigt waren. Damit musste er Arbeitsplätze durch weitgehend automatische Anlagen ersetzen, was bekanntlich nicht zur Popularität unter den Mitarbeitern und in der Öffentlichkeit beiträgt.  Das dürfte nur bei den wenigen Aktionären des Gesellschaft anders gewesen sein, da die Kurse sich während der Zeit, in der Heinz Rust Direktor der BK war, verdreifachten.



                        Entwicklung ausgewählter Indikatoren 1984- 1989

An dieser Einschätzung konnte auch der um 12,5 % gesunkene Umsatz nichts ändern, da er ausschließlich eine Folge des kurzfristig aufgrund des Wechselkurses gesunkenen Wollpreises war, während er in Austral-$ sogar 17 % höher als im Vorjahr lag. Von dem Umsatz konnte man also nicht auf eine geringere Kapazitätauslastung schließen, die vielmehr der Wollmenge des Vorjahres entsprach. (Geschäfstbericht 1986, S. 9) 

Das bewiesen die Ertragszahlen eindeutig, denn es wurden für 1986 ein Jahresüberschuss von 8,6 Mio. und ein auf die Dividendenhöhe zugeschnittener Bilanzgewinn von 6,3 Mio DM ausgewiesen.

Damit erlaubte es diese außerordentlich gute Gewinnstuation, 12 DM für eine 50 DM Aktie auszugeschütten, also 24 % für 100 DM Grundkapital. Das ist die höchste Dividende, die in der Nachkriegszeit überhaupt gezahlt wurde. Mehr erhielten die Aktionäre nur in einigen Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, so im Zuge der Sonderkonjukur des Jahres 1914, als die Aktiengesellschaft aufgrund der Ausrüstung der Soldaten mit Wollbekleidung 30 % Dividende vorschlagen konnte.

Nachdem auf die "herausragende Jahre" 1985 und 1986 noch das "gute" Jahr (Geschäftsbericht 1987, S. 9) gefolgt war, kam es zu einer dramatischen Entwicklung auf dem Wollmarkt, da das Preissystem, nachdem es 1988 zu einen neuen Spitzenwert für Rohwolle geführt hatte, nicht mehr gehalten werden konnte. Das führte nicht nur zu fallenden und sogar stürzenden Preisen, sondern auch zu einer großen Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Aber das deutete sich zunächst nur in den Einschätzungn kritscher Marktbeobachter an, die das Entstehen einer bedrohlichen Preisblase diagnostizierten, wie sie zu den Wollkrisen in den Jahren 1900 und 1951 geführt hatten.

So konnte die BWK noch fr das erste Halbjahr 1988 einen deutlichen Umsazansteg um 45 % be höheren Wollpresen melden Dazu trug immer mehr das Eigengeschäft bei, das 1987 bereits ein Viertel des Gesamumsatzes ausgemacht hatte (Weser-Kurier vom 10.5.1988) und weiter ausgebaut wurde. (Weser-Kurier vom 13.8.88)

Auf diese anhalende positive Umsatz- und Ertragstendenz in Blumenthal reagierte 1989 die Börse mit einem Höchstkurs von 378 DM für eine der 594.000 Aktien. (Geschäftsbericht 1989, S. 29) Damit erzielte die BWK bei 75 Mio. DM Eigenkapital und 6,2 Mio. DM Jahresüberschuss eine Martrwert von 224,5 Mio. DM. Zum Jahresende sank der Kurs dann allerdings auf 310 DM (Geschäfssbereicht 1991, S 41), was eine Marktkapitalisierung von 184,1 Mio. bedeutete.


Die BWK als Sahnestück nicht nur für Witwen


Aus der Sicht der Geschäftsleitung war die Aktie der BWK jedoch kein Spekulationspapier. Vielmehr sollte der Anteilschein genau wie das Unternehmen selebst für Solidität stehen. Daher war man bemüht, möglichst hohe, aber auch stetige Dividenden auszuschütten, auch wenn davon weniger Kleinanleger als Institutionen profitierten

Voller Stolz wird daher in der Festschrift zum 100. Geburtstag das die "
traditionelle Devise des Unternehmens" "seit der Firmengründung durch sieben Bremer Kaufleute" herausgestellt und auch auf die Aktie bezogen  „In guten Zeiten maßvoll bleiben und in schlechten Zeiten überleben…Die Devise der Firma hat sich bewährt und die Aktie der BWK zu einem an der Börse stabilen Wertpapier gemacht. Wegen der Solidität des Unternehmens, das sich zum Spielball von Spekulationen machen lässt, galt die BWK-Aktie in Bremer Familien schon immer – wegen der langfristigen Sicherheit – als „Witwen- und Waisenpapier“ ( 100 Jahre, S. 53)

Das galt nicht nur für die Jahre, in denen sich die Aktionäre über hohe Kurse und satte Dividenden freuen konnten, wie das unter Schwankungen für die goldenen 1980-Jahre galt. Allerdings gab es in dieser Zeit nicht immr ein "problemfreies" Geschäft, wie der Vorstandvorsitzede erklärt, als er 1987 einen gegenüber dem Vorjahr recht deutlich gesunkenen Jahresabschluss kommunizieren musste. Immerhin war dieser Wert von 8,6 auf 5,8 Mio. DM, also um ein Drittel, gesunken. Als Begründung wurde ein Preisdruck auf dem volatilen Kammzugmarkt durch auländische Anbieter genannt, wodurch das Preisniveau gegenüber dem Vorjahr um etwa 20 % "nachgab".

Trotzdem oder gerade deswegen war man auf die erzielbare Dividendenrendite stolz, die für 1987 inclusive der damals berücksichtigten Steuergutschrift ca. 7 % betrug. Damit gehörte die BWK, wie der Vorstandsvorsitzende Christian Georgi herausstellte, "weiterhin zu den ertragsstarken Untenehmen in der Bundesrepublik" (
Weser-Kurier vom 10.5.1988)  Bei deser Einschätzung blieb der Vorstand auch, als auf der Hautversammlung im Jahr 1988 tatsächlich eine abgesenkte Dividende für das Vorjahr beschlossen wurde.


Dividendenentwicklung def BWK 1979 - 1988

 Quelle: BWK-Geschäftsbericht 1989, S, 7.


Bei der Renditeberechung für die ausgezahlten Dividenden ist das damals geltende Anrechnungsverfahren zu berücksichtigen. Dabei wurde, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, die ausgezahlte Dividende durch eine Steuergutschrift über die vom Unternehmen bereits gezahlte Steuer für diese Ertragsausschüttung ergänzt. Diese Steueranrechnung betrug 9/16 oder 56,25 % der Dividende. Gerade bei Aktiengesellschaften, die ihre Gewinne kaum thesaurieten, sondrn lieber an ihre Eigentmer ausschütteten, entstanden auf diese Weise Anlagepapiere mit einer guten jährlichen Rendite. (Sir Charles 12, S.2)

Diese damals verlockend hohe "Verzinsung" des eingesetzten Investment, die sogar fast so stabil zu sein schien wie die eines festverzinslichen Wertpapiers, dürfte dem Management dabei geholfen habe, aus Mitarbeitern auch Mitaktionäre zu machen, die die Entscheidungen des Vorstands zumindest ergänzend aus einer anderen Perspektive sahen wie ein Gewerkschaftsvertreter. 

Daher wurde nach den goldenen Jahren 1989 auch in der Werkszeitung "Sir Charles" massiv für den Erwerb von Mitarbeiteraktien geworben. Das Angebot bestand im Kauf von drei Aktien, die mit einer Haltefrist von sechs Jahren festgelegt werden mussten, um dem Vermögensbildungsgesetz zu entsprechen und eine reine Aktienspekulation zu verhindern. Als Ausgleich gab es jedoch die Vergünstigungen der Vermögensbildung; denn der Vorzugspreis betrug 150 DM pro Stück und lag damit etwa bei der Hälfte des Börsenkurses der Aktie, die der am Jahresende mit 310 DM gehandelt wurde. 

Es schien sich also zunächst um ein ideales kleines Schnäppchen mit einer Rendite von ca. 10 % und einem tollen Kurspuffer gegenüber den Unbilden des Aktienmarktes zu handeln. Nur darf man in diesem Fall nicht auf den Kurs im Jahr 1995 sehen, als sich die Atien erstmals ohne einen Vertragsbruch verkaufen ließen.

Trotz dieser enormen Vorzüge gegenüber nicht subventionierten Aktien blieb das Interesse begrenzt, denn im Oktober 1989 begrüßte "Sir Charles" genau  
183 neue Aktionäre, also etwa jeden sechsten Werksangehörigen, als "Tüpfelchen auf dem i", wie es im Titel hieß. (Sir Charles 11, S.1)

Aber nicht nu Belegschafsaktioäre beeiigten sih in dieser zei n der BWK. Dabei hatte das Management bei den großen Eigentümern andere Zielvorstelungen als be den keinen. Für die Norddeutsche Affinerie, eine ehemalige Tochter des Konglomerats Metallgesellschaft, die sich inzwischen in Aurubis umbenannt hat, die ihre Schachtel von etwa 50 % an der BWK wegen ihrer Fokussierung auf die Kupferproduktion verkaufen wollte, suchten die Blumenthaler nach einer Lösung. Dadurch sollte der Eintritt eines ausländischen Großaktionärs verhindert werden, worunter man vor allem den größten Wollkämmereikonzern der Welt, die frazösische Chargeurs-Gruppe ausschließen wollte. 


So machte man sich auf die Suche nach Finanzinvestoren möglichst aus dem Bremer Raum, um einerseits viel Verständis für die regionale Sicht zu erhalten und andererseits im operativen Geschäft weitgehend unabhängig handeln zu können. Diese Bemühungen führten Mitte 1988 zum Erfolg, als für das "Sahnestück" (Weser-Kurier vom 3.10.1988) Bremer Woll-Kämmerei, wie damals der Weser-Kurier die wirtschaftliche Perle Blumenthals damals kennzeichnete, Bremer Finanzinvestoren gefunden wurden. (Weser-Kurier vom 27.5.1989)

Beteiigt waren dabei die Bremer Sparkasse, die Bremer Bank, die Securitas Bremer Allgemeine Versicherungs-AG und die landeseigene Hanseatisch
e Industrie-Beteiligungen GmbH (Hibeg). Der Transaktionspreis im Herbst 1988 lag damals mit 275 DM um 25 DM über dem Börsenkurs. Die Bremer Aufkäufer mussten also einen Schachtelzuschlg zahlen. 

Ohnehin dürften die Gerüchte über einen Verkauf der Anteile, der möglicherweise zu einer weiteren Aufstockung des außerbörslich erworbenen Anteils über die Börse und damit steigende Kursen hätte führen können, für die hohen Kurse auch im Jahr 1989 verantwortlich sein.


Australische Gedankenspiele 

Im Geschäftsbericht für das Jahr 1987 informierte das Management die Aktionäre und die Öffentlichkeit über einen Schritt in ein völlig neues Terrain, den kaum jemand der über 100 Jahre auf Blumenthal konzentrierten BWK zugetraut hätte.

"Im Hinblick auf den Wollkammzugmarkt in Südostasien prüfen wir zur Zeit die Möglichkeiten zusammen mit internationalen Partnern unte Führung der BWK eine Wollkämmerei in Australien zu errichten. Als Standort ist ein Gelände in der Nähe von Geelong im Bundesstaat Victoria vorgesehen. Die Anfangskapazität entspricht einem Zehntel der Wollverkämmung in Blumenthal. Die große Kaptialintensität einer Kämmereifertigung - wir schätzen die Investitionen für die erste Stufe auf 40 Mio. DM - hat hohe Kosten für Abschreibungen und Kapitaldienst zur Folge, so daß bei den heute erzielbaren Kammlöhnen in den Anfangsjahren nicht mit einer Rendite gerechnet werden kann. Die Entscheidung über das Projekt soll in den nächsten Monaten fallen. (1987, S. 10)

Wenn man an die Anfänge der BWK denkt, fällt der Hinweis auf die für notwendig gehaltene Anlaufphase der neuen Kämmerei auf, denn in Blumenthal hatte die Aktiengesellschaft bereits für 1885, also das Jahr unmittelbar nach dem Produktionsbeginn, eine Dividende gezahlt. 

Das macht sehr deutlich, wie sich die Kämmereiindustrie in einem Jahrhundert verändert hatte. 1884 musste man die angelernten Arbeitskräfte in einer Fabrik organisieren und relativ preiswerte Handarbeit ausführen oder preiswerte Maschinen und Anlagen bedienen lassen, sodass kaum große zeitliche und finanzielle Investitionen erforderlich waren. Das hatte sich im Zuge der Rationalisierung und des steigenden Lohniveaus grundlegend geändert. Die jetzt kostbar gewordene Arbeitskraft wurde durch weitgehend automatische Produktionsstraßen ersetzt, die von Mitarbeitern kontrolliert werden mussten. Damit ersetzte man die Beschäftigten, deren Kosten für ihr "Vorleben" nicht vom Arbeitgeber finanziert werden musste, durch Maschinen, die Abschreibungen auf ihre hohen Investitionswerte erforderten. In der Bilanz wurde dadurch relativ geringe Lohnkosten und höhere Abschreibungen ausgewiesen. 

Nachdem die Presse erstmals bereits Ende Januar 1988 über die Suche nach einem Standort mit gut 50%-iger BWK-Beteiligung für den südostasiatischen Markt berichtet hatte (Weser-Kurier vom 27.1.88), legte sich in seiner "Überlegungsphase" das BWK-Mangement im März 1988 auf den Standort Geelong in Victoria fest, eine Stadt in mit einer langen Wolltradition. (Weser-Kurier vom 30.3.88) Als Ziel des Projekts wrde dbei eine Absicherung des Kämmereigeschäfts gegen Änderungen der Zinsen und Frachtraten herusgestellt. 

In den folgenden Wochen gab es weitere Berichte über das Projekt in Australien. Darin wurde eine Investitionssumme von 40 Mio. DM genannt, womit man eine Kämmerei errichten wollte, die 10 % Kapazität der Fabrik in Blumenthal haben sollte. (Weser-Kurier vom 10.5.88)

Diese Vorüberlegungen wurden dann jedoch Mitte 1989 auf Eis gelegt. Australien sei zwar als Standort "wünschenswert", heiß es erläuternd, allerdings erschien der Zeitpunkt "nicht günstig für die Verwirklichung des Vorhabens". 


Erstmals wurde auch der "Aspekt China" kurz und eher sibyllinisch erwähnt, "der auf international bestehende Wollkontrakte gravierende Auswirkungen haben könnte" (Weser-Kurier vom 29.6.89) Der Grund für diese Zurückhaltung dürfte die unsichere Lage auf dem Wollmarkt gewesen sein, als das Garantiepreissystem in Austraien nicht mehr zu finanzieren war und ein Abverkauf der eingelagerten Rohwolle den Preis nach unten trieb.


Die Wollpreisbaisse 1990-2

Diese schwierigen Rahmenbedingungen in der Wollindustrie haben seit dem Aussetzen des Reservepreissystems in Australien am 7.2.1991 zu einem ständigen Rückgang der Rohwollproduktion geführt.(HV-Rede 2000, S. 11)


                              Wollpreisentwicklung 1986 - 1992
                                         Quelle: Roche, S. 88


Entsprechend der Preisstatistik (Roche, S. 88), die auszugsweise im Diagramm dargestellt ist, stieg der Wollpreis zunächst in 14 Jahren zwischen 1974 und 1988 fast auf das Vierfache, um dann mit dem Ende der Marktregulierung in den hier betrachtete vier Jahren zwschen 1988 und 1992 zu halbieren. Man kann dabei formale Parallelen zu den Wollkrisen von 1900 und 1951 ziehen, wobei die Entwickung mit dem Preissturz um 1990 jedoch langsame, aber dafür deutlich heftiger erfolgte. Man konnte also nicht nach enem kurzen Einbruch wieder die Aufnahme des gewöhnlichen Geschäfts erwarten.


Indikatoren für den Wollmarkt und die BWK 1986 - 1992
Anmerkung:B: Wollpreis, C: Dividende, D: Umsatz, E: Jahresüberschuss und F: Mitarbeiter



Nach der Reaktion des Wollmarktes auf das Ende der australischen Stützungsmaßnahmen konnte sich die BWK zunächst den Auswirkungen weitgehend entziehen. Wie das Liniendiagramm ausweist, stehen dem volatilen Kurvenverlauf der Wollpreise relativ konstante Verläufe bei den Dividenden, Jahresübeschüssen und Mitarbeiterzahlen gegenüber. Beim Umsatz kam es sogar trotz sinkender Wollpreise zu einem Anstieg.

Das wird besonders deutlich, wenn man sich auf die Jahre konzentriert, in denen der Wollpreis um über 50 % gefallen ist, also den Zeitraum zwischen 1988-9 und 1992-3.


Entwicklung ausgewählter Indikatoren während des Verfalls des Wollpreises 1988 - 1992

In diesen Jahren wurde nur die Dividende gekürzt, nachdem es zunächst trotz des Einbruchs der Wollpreise und der Abschreibungen auf die Wollbestände noch eine hohe Ausschüttung gegeben hatte. Der Umsatz konnte trotz der weiter fallenden Preise sogar wegen einer wachsenden "Primärnachfrage", also des Einkaufsvolumens der Bekleidungskonsumenten, und eines ausgeweiteten Eigengeschäfts ausgebaut werden. (1991, S. 17) 


Die BWK und Blumenthal: nicht immer konfliktfrei ( 1980 )

Auch wenn man eine fast symbiotische Beziehung zwichen dem Unternehmen BWK und seinem Standort Blumenthal erkenen kann, der ohne das Werk kaum seine heute Einwohnerzahl erreicht hätte und nicht nur für die Einkommen seiner in Blumenthal und Umgebung lebenden Miarbeiter sorgte. Vielmehr engagierte sich die BWK auch im genossenschaftlichen Wohnungsbau, trat als Sponsor der großen Kirchengemeiden auf, unterhielt eine gemeinsame Feuerwehr und bereicherte soar noch in ihren letzten Jahren das kulturellen Leben durch Veranstaltungen in der Fliegerhalle.

Trotzdem gab es Konflikte, die über die üblichen Interessengegensätze hinausgingen, wie sie ein gwichtiger Bauherr und Steuerzahler mit den Genehmigungsbehörden hat. Das galt bei der BWK etwa für die Verbindung zwischen dem Werksgelände und dem kommunalen Straßennetz bei der Einmündung am Ständer, einer Öffnung des BWK-Eigentums "Watjens Park" (Weser-Kurier vom 21.5.1980) oder die Errichtung von Wohnungen auf dem Werksgelände.(Weser-Kurier vom 16.12.1971)

Tiefgreifendere konfligierende Positionen zeigten sich hingegen in der langjährigen Auseinadersetzung um die Umweltelastungen durch die BWK und in einer politischen Kontroverse um den Versuch des Bremer Wissenchaftssenators Horst Werner Franke, am Beispiel der BWK eine "Geschichtsschreibung von unten", also aus der Perspektive der Arbeiter und Angestelte, zu versuchen.

Beide Kontroversen lassen sich aus heutiger Sicht weitgehend nur auch aus der damaligen Zeit verstehen. So hatte seit ihrer Gründung das heikle Problem einer Reinigung des Wollwaschwassers gegenüber den Schaffung von Arbeitsplätzen kaum einen anerkannten Stellenwert, auch wenn in dem Roman "Maddo Clüver" nicht nur der Schafgeruch im Ort, sondern auch tote Fische in der Weser beklagt wurden.

Hier hielt sich beim Management lange Zeit ein Gedanke, der noch anlässlich der Feier zum 100. Geburtstag ausgesprochen wurde: die von Öffentlichkeit und vom Senat geforderte Kläranlage galt als "saurer Apfel", in den man beißen musste. Doch diesen Schritt versuchte das Management möglichst lange zu vermeiden und sich durch staatliche Subventionen möglichst kräftig zu versüßen (Weser-Kurier vom 13.4.1983)

In einem Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie sah man damals zunächst noch nicht die Vorteile einer vorbildlichen betrieblichen Umweltpolik, die nicht nur dr Umwelt dient, sondern auch die Lebensqualität der Betriebsangehörigen und Anwohner verbessern kann. Bei der zunächst grundsätzlich ablehnenden Haltung wurde nicht einmal das negative Image einer Faser Schafwolle erkannt, die zumindest heute von zahlreichen Kundinnen und Kunden gemieden wird, wenn mit ihr Verstöße gegen den Tierschutz oder Belastungen von Luft, Grund- oder Weserwassr verbunden sind.

Das Management sah die Klärung des Wassers daher lange Zeit nicht als Umwelt- oder Imageaufgabe, sondern als Kostentreiber. Daher stand zunächst eine Senkung des Wasserverbrauchs bei def Wollwäsche im Vordergrund der Anstrengungen. Dazu konnte man bereits im September 1980 von einem Erfolg berichten, da der Grundwasserverbrauch um 50 % bis 60 % gegenüber dem Stand zu Beginn der 1970-er Jahre gesenkt werden konnte. (Weser-Kurier vom 5.9.1980)

Mit desen Zahlen wollte die BWK auch gegenüber dem Bundesforschungsminister Volker Hauff ihr umweltpolitisches Engagement demonstrieren, als der Gast zur Vorfühung des Modells einer Großtestanlage nach Blumenthal gekommen war, da das Unternehmen einen Zuschuss des Bundes von 8 Mio. DM zu der auf insgesamt mit 18 Mio. DM veranschlagten gesamten Investitionssumme beantragt hatte. Eine verbesserte Kläranlage war auch dringend nötig, da die zuständigen Behörden die Wollkämmerei als einen der größten Verschmutzer der Weser" brandmarkten und dem renitenten Unternehmen wegen der Verletzung des Abwasserabgabengesetzes Zahlungen von bis zu 4 Mi. DM androhten.

Das Projekt selbst bestand zunächst in einer innovativen Anlage, in der man Biogas erzeugen und anschließend nutzen wollte. Auf dieses Verfahren wollte man zurückgreifen, da eine herkömmliche Kläranlage, die mit Verfahren der aeroben Chemie, also auf einer Sauerstoffanreicherung des Schmutzwassers beruhte, einen erheblichen Energieverbrauch besessen und daher sehr hohe Kosten verursacht hätte.

Daher entschied man sich für die damals relativ unbekannte anaerobe Umwandlung der Schmutzstoffe des Waschwassers in Biogas, aus dem sogar Energie erzeugt werden sollte. Das war 1980, als es weder ein Erneuerbare Energien-Gesetz noch einen Boom von Biogasanlagen wie in den Jahren seit 2005 gab, ein innovativer und zukunftsweisender Schritt.  

Konkret waren dabei ein zweijähiger Testlauf geplant, an den sich eine dreijährige Bauphase anschließen sollte.

De staatlichen Stellen ließen sich jedoch nicht überzeugen. (Weser-Kurier vom 20.1.1982) und aus dem Vorhaben wurde ein "Projekt mit vielen Fragezeichen", da eine Reihe technischer Probleme "noch nicht eindeutig gelöst" war, wie der herangezogene Experte Prof Carl-Franz Seyfried vom Hannoveraner Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik einräumen musste. (Weser-Kurier vom 27.5.1983)

Praktisch trat daher an die Stelle der Biogasanlage der Bau einer Eindampf und Feuerungsanlage (EFA), die vom Umweltbundesamt als "förderungwürdiges Modellverfahren" mit 40 % der Investionssumme von 25 Mio. DM subventioniert wurde und 1988 eingeweiht werden konnte (Sir Charles, 2, S. 1). Als erster Teilschritt dieser Lösung konnte eine biologische Kläranlage Mitte 1983 ihren Betrieb aufnehmen. Aufgrund dieser Maßnahmen stand in dieser Zeit der Umweltschutz ganz oben auf dem Investitionsprogrmm der BWk, denn von den insgesamt 9,3 Mio. DM wurden 70 % in Umweltschutzmaßnahmen investiert. (1983, S. 9). 

Kürzer und dramatischer verlief die Kontroverse um das Buch "Die Kämmeristen. Arbeitsleben auf der Bremer Woll-Kämmerei". Hintergrund diese Auseinandersetzung war das Projekt des Bremer Wissenschaftssenators, die übliche Unternehmensgeschichte, wie man sie in Jubiläumsschriften findet, die vom Management in Auftrag gegeben sind, durch eine Darstellung aus der Sicht der Bel
egschaft zu ergänzen.

In diesem Rahmen hatte der Lehramtsabsolvent Volkmar Leohold über das Arbeitsamt eine zweijährige  ABM-Maßnahme erhalten, die in vielfältigen Recherchen bei den BWK-Mitarbeitern und in Archiven bestand. Ergebnis war der Abschlussbericht, der mit Druckkostenzuschüssen für die Auflge von 4.600 Exemplaren aus Mitteln des Senats, der Arbeiterkammer und der Gewerkschaft Textil und Bekleidung veröffentlicht wurde.

Gegen den Inhalt dieses Manuskripts begann der BWK-Vorsitzenden Heinz Rust einen hartnäckigen politischen Kampf, in dem er von der Bremer CDU, Vertretern der Arbeitsgeber und von BWK-Mitarbeitern, die zumeist Mitglieder der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) waren, untertützt wurde.

Auch wenn sich die Kontroverse nur als verspätetes Scharmützel in dem damals geführten "Kulturkampf" zwischen SPD und CDU, in dem die 1971 gegründete Bremer Universität as "rote Kaderschmiede" gesehen wurde,

ging es konkret um den Text von Volkmar Leohold.

Auch wenn, wie der Autor wiederholt bemägelte, keine konketen Beweise vorgelegt wurden, galt den Kritikern die Arbeit als "Pamphlet", "pseudowissenschaftich" und "tendenziöses "Werk". Der Stein des Anstoßes, der sich hinter diesen Generaliserung verbarg, war offenbar die Darstellung des Lebens der Fremd- bzw. Zwangarbeiter der BWK während der NS-Zeit. Hier wurde ohne die im Buch belegten Fakten konkret in Frage zu stellen, auf eine mögliche negative Außenwirkung verwiesen, die das Geschäft der Kämmerei im Ausland behindern könnte.

Um trotz der festgefahrenen Positionen das Buch und damit auch das Verhalten der BWK zu einem Diskussionsthema im Bremer Norden zu machen, organisierten eine Blumenthaler Kirchengemeinde und eine Geschichtsgruppe des Bürgerhaues Vegesack im April 1987 Podiumsveranstaltungen, in denen sich auch der Blumenthaler Ortsamtsleiter Lüneburg und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) für die vorgelegte Geschichtsschreibung von unten einsetzten.

Beondere Brisanz erhielt der Konflikt, als der angegriffene Autor bei der damals vorliegenden Heimateschichtschreibng für "die gesamte Zeit des Faschismus", einen weißen Fleck sah, weil sie um diese Jahre einen "Bogen gemacht" habe, da es sich im Ort "niemand gern mit der BWK verdirbt." (Weser-Kurier vom 6.3.  
Diese Hypothese einer möglichen informellen Meinungszensur wurde vom BWK-Direktor Heinz Rust, wie er erklärte, als "Beleidigung" empfunden. Als Gegenmaßnahme anwortete die BWK mit einem Auftrag für eine historische Richtigstellung. Auch wenn man dafür mit Friedrich Jerchow einen bekannten Populärhistoriker einwerben konnte, hat heute der Markt sein Urteil gefällt. Das "Pamphlet" lässt sich noch antiquarisch kaufen, die "Richtigstellung", die sich im Untertitel sebst als ene "Gegenüberstellung" zu einem "Zerrbild" bezeichent hingegen kaum noch, und inzwischen sind die Geschichte der BWK und Blumenthals während er NS-Zeit auch kein gemiedener Tabubereich mehr.

   
Frisches Kapital für die BWK


Nach der zweiten Ölkrise und einigen anschließenden Jahren konnte sich 1985 der Kurs der BWK wieder deutlich erholen. So stieg der Jahresendkurs gegenüber dem Vorjahr um über 80 % und lag damit deutlich über dem als Grundkapital bilanzierten Wert der Aktie von 50 DM. Damit bot sich der Aktiengesellschaft eine verlockende Möglichkeit. Die BWK konnte ihr Eigenkapital recht vorteilhaft erhöhen, wenn sie junge Aktien zu einem Kurs nahe dem Marktwert ausgab, also etwa 200 DM für 50 DM Grundkapital verlangte. So ließen sich neben einer Erhöhung des Grundkapitals auch gleich noch die Rücklagen kräftig aufstocken.


Diese Chance wurde vom Mangement relativ schnell ergriffen. So hat die BWK in acht Jahren zwischen 1984 und 1992 ihr Eigenkapital verfünffacht. Dieses Geld stammt aus verschiedenen Quellen. Dank der guten Geschäftslage wurde in dieser Zeit, wie es in der folgenden Tabelle aufgeführt ist, schwerpunktmäßig durch vier größere Kapitalerhöhungen sowie eine kleine für die Ausgabe der Belegschaftsaktien das Eigenkapital von 39,1 Mio DM auf 142,9 Mio. DM knapp vervierfacht. 


Die Stärkung des Eigenkapitals durch Kapitalerhöhungen

Datum
Grundkapital
Offene Rücklagen
Änderung
des Eige-nkapitals in %
1984
20,0
19,1
-
1985
22,0
23,2
15,6
1986
26,4
36,2
38,5
1987
26,4
35,6
-1,0
1988
26,4
36,2
1,0
1989
29,7
45,3
19,8
1990
29,8
43,6
-2,1
1991
29,8
43,6
0,0
1992
37,3
68,3

Anmerkung: gelb sind die Jahre mit einer Kapitalerhöhung gekennzeichnet 

 

Kapitalmaßnahmen der BWK zwischen 1985 und 1992
JahrBezugsver-hältnisAusgabe-
preis
Volumen in Mio. DM
(brutto)
Rechnerischer
Abschlag

Neues Kapital
in Mio. DM
16.07.1985
10:1
200

6,14 DM
22,2
22.07.1986
5:1
200
8,4 
32,83 DM
26,4
28.02.1989
8:1
350

7,33 DM
29,7


568

(Belegschaftsaktien)
29,9
1992
4:1
360

12,60 DM
37,3
Quelle: Hoppenstedt


Wiedervereinigungsboom mit Kater (1992-3)


Während große Teile der westdeutschen Wirtschaft boomten, weil im Zuge der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern ein Nachholbedarf vor allem im Infrastrukturbereich bestand, kam es zu keiner größeren Nachfrage nach Kammzügen. Hier besaß die DDR mit der in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) umgewandeten Wollkämmerei in Leipzig, dem auch die Kämmerei in Mylau angegliedert wurde, ein Unternehmen von "Weltniveau", wie es in der offiziellen DDR-Sprache hieß. Außerdem verfügten die ostdeutschen Bundesländer traditionell über eine gut entwickelte Poduktion von Chemiefasern, die hier vielfach vor und während des Zweiten Weltkrieges erfunden worden waren.

Für die BWK war das sächsische Unternehmen daher ein nicht besonders geschätzter Wettbewerber, den man jedoch nicht gern in der Hand eines anderen Kämmeikonzerns gesehen hat. Man strebte daher eine Fusion mit den Leipzigern an, wodurch die Entscheidungsgewalt in Bremen gelegen hätte, man aber keinen hohen Preis für einen Aufkauf zahlen musste.

Die Größenrelation beider Untrnehmen lässt sich grob an den für 1994 veröffentlichten Umsatzzahlen ablesen. In jenem Jahr setzten die Leipziger 58,7 Mio DM um, während der BWK-Umsatz im selben Jahr 535,6 Mio DM in der AG und 881 Mio. DM im Konzern betrug. Ähnlich sah die Relation bei der Zahl der Beschäftigen aus. Hier wies die Kämmerei in Sachsen 172 Mitarbeiter aus, deren Produktivität um ein Drittel unter der in Westdeutschland lag. Mt anderen Wörten war die BWK daher etwa 10-mal so groß wie der ostdeutsche Wettbewerber.

Diese Absichten des BWK-Mangements ensprachen nicht den Vorstellungen in Sachsen. Es kam daher zu einer Übernahme durch den ärgsten Wettbeweber der BWK, die französische Holding Chargeurs, die allerdings im Zuge der europäischen Kämmereikrise wenig Freude an ihrem Standort in Leipzig hatte und ihn im April 2005 schloss.

  

Die BWK: eine Marionette des Wollpreises?

Wer die Geschäftsberichte der BWK liest, sich auf ihren Hauptversammlungen informiert hat oder auch nur aufmerksam die Entwicklung der Rohwollpreise mit wichtigen betriebswirtschaftlichen Indikatoren verglichen hat, wie es hier versucht wird, kann eine enge Verbindung zwischen den Rahmenbedingungen und den betriebswirtchaftlichen Steuerungsgrößen des Unternehmens nicht übersehen. Der Wollpreis scheint die Unternehmen der Wollveredlung und -verarbeitung ständig vor neue Herausforderungen zu stellen, auf die sie Antorten geben müssen, die den Bestand des Unternehmens insgesamt nicht gefährden und die Interessen der wichtigsten Stakeholder berücksichtigen. Sie müssen daher einerseits gute Löhne zahlen sowie Arbeitsplätze nicht unnötig abbauen sowie andererseits den Geldgebern eine ausreichende Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals bieten.

Die folgenden Schaubilder sollen diesen Vorgaben durch den Wollmarkt und wichtigen betriebswirtschaflichen Kennziffern der BWK nachgehen. 



Entwicklung des Wollpreises 1968 - 1992 (in Austral-Cent/ kg)

Die Zahlen der BWK können, wie mehrfach herausgestellt wurde, nicht ausschließlich als Leistungen des Managements und der Mitarbeiter eingeordnet werden. Sie hängen vielmehr zu einem ganz wesentlichen Teil von der Entwicklung des Wollpreises ab. Und die war in den 1970-er und vor allem den 1980-er Jahren für das Blumenthaler Unternehmen sehr günstig. Entsprechend dem Liniendigramm erfolgte bis 1988 ein kaum unterbrochener Aufwärtstrend, der die Gesellschaft vor Abschreibungen auf ihre Warenbestände bewahrte, ja, im Gegenteil sogar außerordnetliche Gewinne aus ihrer Lagerhaltung generieren konnte.


Die BWK als Unternehmen am Kapitalmarkt



Die BWK lässt sich wie jedes Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Jeder Stakeholder hat seine besondres Interesse an einem Unternehmen. So interessieren sich die Mitarbeiter vor allem für die Arbeitsplätze und Löhne, die Kunden für die Qualität und Preise der Produkte, die Gemeinde für Umweltbelastungen aufgrund der Produktion und die Eigentümer, in diesem fall eines börsennotierten Unternehmens also die Aktionäre, für den Kurs und die Dividende.

Dabei stellt sich für sie immer, wenn sie ihr Vermögen maximeiren wollen und nicht die Aktien aus eher politischen Kalkülen halten, wie das bei den Bremer Finanzinvestoren zumindest auch eine Rolle gesielt haben dürfte, die Frage nach dem Verhältnis zu alternativen Investitionen. Im konkreten Fall stellt sich damit die Frage, wie sich die Rendite einer BWK-Aktie zu der anderer Unternehmen und Anlageformen verhält.

Ein genereller Maßstab dafür kann der deutsche Leitindex DAX sein, in dem die Kursentwicklung der 30 größten deutschen börsennotierten Aktiengesellschaften seit 1988 zusammengefasst ist. Für die Vorjahre, die hier ebenfalls von Intresse sind, wurden Rückrechnungen vorgenommen.

Im Verglech haben die Eigentümer der BWK im Zeitraum 1968 bis 1993, wie das folgende Diagramm zeigt, relativ schlecht abgeschnitten. Nachdem sich ihr Investment in den 1970-er Jahren - also parallel zur Krise der deutschen Wirtschaft - auch die Aktienkurse kaum eine Aufwärtstrend aufwiesen, änderte sich das im anschließenden Zeitraum. Dabei konnte die BWK trotz ihrer goldenen Jahre und des zunächst stetig steigenden Wollpreses nicht mithalten.

De Entwicklung der Kurse von DAX und BWK zwischen 1968 und 1993

Das wird bereits im Jahr 1983 deutlich, als der DAX seinen Aufstieg begann Damals gewann der DAX 40 %, während die BWK nur 7,4 erreichte. 

Innerhalb der gesamten Periode von bis 1993 waren die Unterschiede noch deutlicher, da die jährlichen Werte sich nicht nur in diesem einen Jahr deutlich unterschieden. Insgesamt stieg der Kurs der BWK bis Ende 1993 von 123 DM auf 282,90 DM. Dabei handelt es sich bei der letzen Zahl nicht um den tatsächlich notierten Jahresendkurs, sondern einen errechneten Wert, der die Abschläge bei den vonrangegangenen Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Gehandelt wurde die BWK-Aktie Ende 1993 bei 224 DM. Damit konnte ein BWK-Akionär sein Investment in BWK-Aktien also, wenn man die Dividende zunächst außen vorlässt, mehr als verdoppeln.

Das mag bei den relativ hohen Dividendenrenditen nicht schlecht sein, liegt jedoch deutlich unter dem Durchschnitt der marktbreiten deutschen Aktien; denn der DAX erklomm im selben Zeitaum nach einem Start im Jahr 1983 bei 773,95 Ende 1993 eine Höhe von 2.266, 68 Punkten. 

Dabei ist diese Steigerung nicht nur ein Ergebnis der höheren absoluten Zahlen, die zu einer größeren Differenz führen, sondern auch relativ der Fall. 1.000 DM hätten sich, angelegt in BWK-Aktien ohne die Berücksichtigung von Transaktionskosten, auf  vermehrt, eine Anlage in den DAX, also eine Streuung auf mehrere Blue Chips oder der Kauf eines Indexfonds, hingegen DM.

Eine erste statistische Erklärung liefert eine Betrachtung der jährlichen Kursschwankungen. Hier lässt sich feststellen, dass in den ersten Jahren die BWK-Kurse mehrfach größere positive und negative Ausschlag aufweisen als die des DAX, der als glättender Durchschnittswert generell eine geringere Volatilität oder Schwankung besitzt, da die individuellen Abweichungen einzelner Werte durch die Aggregation ausgeglichen werden. 

In der anschließenden Zeit scheint dieses höhere Schwankungsrisiko bei der BWK-Aktie nicht mehr zu bestehen, denn ihre jährlichen Abweichungen sind fast alle geringer als die des Indexes.


          Die jährlichen Kurs Veränderungen von DAX und BWK-Kurs


Wie schon für einige kürze Zeitspannen gezeigt, hing das Geschäft der BWK stark




                       Die Entwicklung von Wollpreis und BWK-Kurs

Hier lässt sich erkennen, dass der Kurs zwar dem des Wollpeisees folgt, aber in einem erhebich geringeren Ausmaß. Das gilt sowohl für den Gipfel 1972 mit 314 Austral-Cent/ kg also acu den von 1988 mit 991 
Austral-Cent/ kg. Unmittelbar anschließend erreicht auch die BWK-Aktie relativ hohe Werte, und zwar in den Jahren 1972 und vor allem 1989 mit ihrem All Time Hight, also dem historischen Höchstkurs, in der gesamten Unternehmensgeschichte.


Vergleich der Entwicklung der BWK-Aktie mit Dax und Wollpreis



1968-19921968-1988
Wollpreis
184,4596,4
BWK-Kurs bereinigt
204,6105,5
DAX
178,160,7


Säulendiagramm zur Wertentwicklungg in den Zeiträumen 1968-88 und 1968-91





Entscheidend ist auch bei diesen langfristigen Entwicklungen der betrachtete Zeitraum, denn eine Anlage in Rohwolle hatte eine Aktienanlage - ganz geich ob in DAX-Werten oder nur in der BWK-Aktie - ausscließlich während der allerdings sehr langen Phase eines fast kontinuierlichen Preisantiegs geschalgen, für den nicht zuletzt die Preisregulierung in Australien verantwortlich war.



            Die BWK-Aktie im Renditevergleich

1949-19921949-19671968-19921968-1988
Wollpreis141,1-20,8184,4493,4
BWK-Kurs ohne Dividenden181,447,852,363,5
Dividenden in DM476148328238
BWK-Kurs mit Ausschüttungen698,8208,7245,2203,5
DAX2.368,1432,5178,1139
Quelle: eigene Rechnungen


Diese differenzierte Tabelle, die sowohl die frühe Nachkriegszeit als auch die ausgeschütteten Dividenden besonders ausweist, lässt sich auf den ersten Blick als eine Empfehluung für eine breite Vermögensstreuug in Aktien interpretieren, da der zurückgerechnete DAX für den langen Nachkiszeitraum 1949-92 eine außerordentliche Performanz ausweist. Die Ursache dürften die extrem niedrigen Kurse der meisten deutschen Aktien sein, als viele Unternehmen nur noch aus zerbombten Gebäuden bestanden, Liquidtät für einen Aktienkauf knapp war und das spätere Wirtschafswunder bestenfalls als eine Fata morgana ersehnt werden konnte.

Da die BWK ohne größere Zerstörungen von Gebäuden und Maschinen die Kriegszeit überstanden hatte, wurde ihre Aktie, die sogar für 1948-49 schon eine Dividende abwarf, gleich relativ hoch bewertet. Daher fehlte anschließend der kräftige Hebeleffekt, wie er für viele andere Akiengeellschaften galt.

Besondere Einblicke in die Finanzpolitik der BWK erlaubt der Blick auf das Gewicht der Dividende für die Rendite bei einer Investition in BWK-Aktien, aber auch für die übliche Aufteilung des Jahresüberschusses.

Die meisten Aktiengesellschaft behalten einen großen Teil der jährliche Erträge ein, um damit ihr zuküftiges Wachstums zu finanzieren. Andere hingegen schütten wie die BWK ihre Gewinne fast vollständig aus, da sie im Unternehmen keine günstigen Investitionsmöglichkeiten sehen oder durch hohe Dividendenzahlungen den Kurs ihrer Aktienbeflügeln wollen.

Bei der BWK hat die geringe Thesaurierung von Gewinnen den Aktionären offenbar keine großen Vorteile gebracht, da der Börsenkurs in dem gesamten Zeitraum seit dem Kriegsende keine großen Sprünge gemacht hat, zumindest nicht währnd der betrachteten Zeiträume. Die mögliche hohe Rendite stammt vielmehr aus den gezahlten Dividenden. So hat sich etwa der Kurs in den über 40 Jahren zwischen 1949 und 1992 knapp verdoppelt, während es für eine 100 DM-Aktien, die 1949 92 DM gekoset hat, bis 1992 476 DM Dividende gab, also das Vierfache des fiktiven Kaufkurses zu Beginn des gewählten Zeitraums. In diesem Sine war die BWK-Aktie daher nicht nur ein Witwen- und Waisenpapier, sondern auch eine gute Anlagemöglichkeit für Steuerpflichtige, die nur einen Teil der hohen Dividenden versteuern mussten, sich also mit den damals noch steuerfreien Kursgewinnen nicht besser standen. 
  
Vorbereitungen auf eine neue BWK


Mit dem Ende des Stockpiles in Australien. also der dort für eine Preisregulierung aufgekauften und eingelagerten Rohwolle,  hatte sich der globale Wollmarkt grundlegend geändert. Aus einer Geldmaschine mit Garantie für viele Beteiligte war wieder ein volatiler Rohstoffhandel geworden. 

Es gabe jedoch noch andere Themen, die den Wollmarkt zu prägen begannen und eine wichtige Bedeutung in den kommenden Jahren haben sollten.



               Die wachende Bedeutung Chinas bei der Rohwollverarbeitung
                                      Quelle: Geschäftsbericht 1987, S. 6.


So machte die BWK erstmals in ihrem Geschäftsbericht 1987 auf die stetig wachsenden australischen Wollexporte nach China aufmerkam, die sich innerhalb von nur vier Jahren praktisch vervierfacht hatten. Damit importierte China bereits 1986-87 12 % der australischen Rohwolle. Bei einer Verlängerung dieses Trends war so mit einem starken neuen Wettbewerber für die bis dahin europäisch dominierte Kammzugindustire zu rechnen. 

Im Geschäftsbericht gelangte die BWK-Spitze jedoch zu einer anderen Interpretation, wenn diese Tendenz als Teil einer "weltweit guten Nachfrage nach Fabrikationskammgarnen aus Wolle" gesehen wurde, wobei "überdurchschnittliche Zuwachsraten in Südostasien" festzustellen waren. Dabei sah man "besonders die Entwicklung in China" als "bemerkenswert" an, ohne daraus Schlussfolgrungen für die BWK zu ziehen. (1987, S. 6)


Die Metamorphose der BWK zwischen 1992 und 1993


In diesen Jahren änderten sich jedoch nicht nur die Schwankungen der wieder freien Marktpreise für Rohwolle und die Bedeutung Chinas, das zu einem großen Verarbeiter von Rohwolle aufstieg. Auch die BWK änderte ihre Strategie, wobei sie auf ihr in den letzten Jahren angesammeltes Eigenkapital zurückgreifen konnte. Das war 1992 allem in einen hohen Lagebestand und in Frdungen gebunden, während im folgenden Jahr die Sachanlagen auf 102 Mio. DM mehr als verdoppelt wurden.


Bilanzindikatoren zur Entwicklung der BWK im Zeiraum 1989 - 1993

Die Jahre 1992 und 1993 stellten daher bilanziell eine scharfe Grenze dar, wobei sich allein durch die Maßnahmen im Jahr 1993 die BWK deutlich verändert hat. Durch diesen Bruch mit der Vergangenheit steigerte die BWK vor allem ihr Anlagevermögen durch deutlich höhere Verbindlichkeiten. In Zahlen stieg so das Anlagevermögen um 15,8 Mio. DM auf 81,9 Mio. DM, nachdem es bereits 1992 kräftig um angestiegen war, und die Verbindlichkeiten sogar um 40,4 Mio. oder auf 101 Mio DM. (Geschäftsbericht 1993, S. 46ff.) Hintergrund waren die seit 2012 deutlich gestiegenen Investionen. Nachdem noch 1989 nur 7,5 Mio. DM investiert worden waren, steigerte die BWK diese Ausgaben für die Zukunft seit 1992 auf ca. 30 Mio. DM jährlich. 

Derartige Zahlen samt Dividenausfall, die in der betriebswirtschaflichen Öffenlichkeitssprche als "Ertragskrise"(Geschäftsbericht 1993, S. 14) begrifflich gefasst wurden, waren für das BWK-Management weniger ein Mengen- als ein Preis-Kosten-Problem, denn bei einem Rückgang der Produktion um 5 % sollte die Beschäftigung "sichergestellt" werden. Man akzeptierte daher unzureichende Preise und eine Produktion für das eigene Lager.

Das sind Zahlen, die auf eine veränderte Geschäftspolitik mit einem deutlich erhöhten Risiko hinweisen, das das BWK-Management eingegangen war. Nur blieb der schnell Erfolg aus; denn es musste ein Verlust von 10,2 Mio. DM ausgewiesen werden. Der Kurs der Aktie stieg jedoch trotz dieser tiefroten Zahlen und eines Dividendenausfalls an.

Das "Geheimnis" hinter diesen Zahlen ist der Ausbau der BWK zu einer BWK-Gruppe, wofür die Stadt Geelong in Australien der Schlüsselbegriff ist. Vor allem hier sollte sich in den kommenden Jahren entscheiden, ob das Geschäftsmodell aus der Gründungsphase und die konsequente Rationalisierungspolitik in Blumenthal auch den zukünftigen Bestand eines Weltunternehmens im Bremer Norden sichern würden.


Literatur:


Informationsgrundlage des Artikels sind die Online-Archive des Bremer Weser-Kuriers und der verbundenen Norddeutschen sowie des Hamburger Abendblattes. Zusätzlich wurden Beiträge aus der Wirtschaftszeitschrift "Der Volkswirt", Geschäftsberichte der Bremer Woll-Kämmerei sowie eine Sammlung von Zeitungsartikeln herangezogen, die der Förderverein Kämmereimuseum aufgebaut hat.

Für die Hilfe beim Zugang zu diesen Quellen möchte ich den Eheleuten Kohl sowie Herrn Gorn, dem Vorsitzenden des Fördervereins Kämmereimuseum, vielmals danken.



Literatur:


Göbel, Stefan, Die Ölpreiskrisen der 1970er Jahre: Auswirkungen auf die Wirtschaft von Industriestaaten am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland, der Vereinigten Staaten, Japans, Großbritanniens und Frankreichs, Berlin 2013.

NN, Cool in Kunstfasern - Mode der 70er Jahre, in: Die Welt vom 24.1.2013

Pfahl-Traughber, ArminDer „zweite Frühling” der NPD. Entwicklung, Ideologie, Organisation und Strategie einer rechtsextremistischen Partei, Sankt Augustin/ Berlin 2008 (Zukunftsforum Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung)

Roche, JulianThe International Wool Trade, Camebridge 1995.



Anhang



Übersicht über die Entwicklung der BWK im Zeitraum 1968 - 1992
Jahr
GK
Dividende pro Aktie (1)
Umsatz
in Mio. DM
Bilanz-gewinn
Mitarbeiter (2)
Besondere Geschäftsvorfälle
1968
20,0
9,00
89,4
1,83

gut ausgelastete Kapazität
1969
20,0
10,00
87,1
2,01

hoher Kostendruck
1970
20,0
6,00
92,54
1,20

Kostendruck, Auslandskonkurrenz, Beteiligungserträge aus Hamburg
1971
20,0
10,00
95,60
2,02

Mengenkonjunktur mit Kostendruck
1972
20,0
11,00 + 4,00
138,1
3,0
(1.700)
gute Kapazitätsauslastung dank hoher Nachfrage nach Wolltextilien, aber absehbare Unsicherheit
1973
20,0
9,00
155,2
1,8
(1.400)
rückläufige Textilkonjunkur, forciertes Auslandsgeschäft
1974
20,0
6,00
123,7
1,2
1.168
negative Effekte durch Ölpreiskrise auf Chemiefasern und Mode, 
1975
20,0
8,00
112,7
1,6
1.058
Rückkehr zur Normalauslastung nach längster Rezession der Nachkriegszeit
1976
20,0
11,00
135,5
2,2
1.143
Aufschwung nach langer Rezession 
1977
20,0
9,00
150,8
1,8
1.027
Abbau von Lagerbeständen
1978
20,0
8,00
150,5
1,6
976
weniger Lohnaufträge aufgrund sinkender Konsumentennachfrage
1979
20,0
10,00
148,3
2
1002
Ausgabe von 50 DM-Aktien,
1980
20,0
12,00
164,2
2,4

einzige deutsche Kämmerei, 
1981
20,0
12,00
190,7
2,4
1091
verstärktes Eigengeschäft, rückäufiges Kammgarngeschäft, Lagerabbau
1982
20,0
9,00 + 3,00
184,5
2,4
1041
Jubiläumsbonus, Rückgang bei Kamm- und Jerseygarnen
1983
20,0
12,00
185,1
2,4
997
Lagerabbau
1984
20,0
14,00
280,5
2,8
1074
Stabile Kapazitätsauslastung durch Eigenhandel, DM-Schwäche gegenüber dem US$
1985
22,0
20,00
296,6
4,2
1070
Brand eines Produktions-und eines Lagergebäudes mit bilanziellen Auswirkungen, gute Auslastung durch gezieltes Eigengeschäft, DM-Schwäche gegenüber dem US$
1986
26,4
24,00
260,2
6,4
1.174
Gute Auslastung der Kapazität und günstige Erlös-Kosten-Relation, Erhöhte Investitionen wegen des Brands, KE erhöht da Eigenkapital um brutto 8,8 Mio. DM
1987
26,4
20,00
292,0
5,3
1.165
Starke DM, Ausbau der eigenen Absatzorganisation
1988
26,4
20,00
413,3
5,3
1.115
Umsatzanstieg durch um 42 % höhere Wollpreise, Ausgebautes Eigengeschäft,    erste Investition für Geelong (1,1 Mio. DM für das Grundstück)
1989
29,7
20,00
468,8
6,0
1.097
hohe Wollbestände bremsen Lohnverarbeitungsgeschäft, Umsatzanstieg durch größere Eigenverkämmung
1990
29,8
12,00
427,3
3,6
1083
Weiter zurückgehendes Lohngeschäft, Zusammenbruch des Wollpreissystems in Australien wegen eines Überangebots an Wolle, BREMER WOLLE SUPERSOFT kommt auf den Markt
1991
29,8
22,00
480,7
6,6
1.107
wieder Umsatz- und Ergebnisanstieg, keine weiteren Abschreibungen auf die Wollbestände
1992
37,3
17,00
499,6
6,3
1.100
Keine Dotierung der Rücklagen, Investitionen auf 31,5 Mio. DM verdoppelt, zur Hälfte Blumenthal und Geelong, KE, zyklische Krise
(1) Bezogen auf 100 DM-Aktie, der Wert der Auschüttung wurde ab 1989 verdoppelt.
(2) Am Jahresende, wenn nicht anders vermerkt.


Die Kursentwicklung der BWK-Aktie zwischen 1968 und 1993 verglichen mit DAX, Wollpreis und deutschem Wirtschaftswachstum
JahrBIP-Entwick-lungWoll-preis (1)
BWK-
Kurs
BWK-Kurs bereinigt
DAX
Kursent-
wicklung
BWK
Kursent-
wicklung
DAX
1968
5,4
167


170,00
85
555,62
25,0
10,4
1969
7,5
140
252,00


126

622,38
48,2



12,0
1970
5,0
109


158,00


79,0



443,86
-37.3
-28,7
1971
3,3
126


162,40



81,2
473,76
2,8



6,7
1972
4,1
314


270,00





135
536,36
66,3
13,3
1973
4,6
299


157,00





78,5
404,88
-41,6
-24,7
1974
0,5
203


152,00





76,00



401,79
-3,2
-0,5
1975
-1,0
229


180,50





90,25



563,25
18,8
39,3
1976
5,0
302


167,00



83,5

509,02
-8,0
-9,6
1977
3,0
303


219,00



109,5

449,34
58,1
7,9
1978
3,0
328


264,00



132

575,15
58,1
4,7
1979
4,2
390


119,00



119

497,79
-9,8
-13,5
1980
1,3
411


100,00



100

480,92
-19,0
-3,4
1981
0,1
423


100,00



100

490,31
0,0
2,0
1982
-0,8
434


114,50



114,50

552,77
14,50
12,7
1983
3,3
467


123,00



123,00

773,95
7,4
40,0
1984
4,8
498


132,00



132,0

820,91
7,3
6,1
1985
2,2
538


188,00



194,14
1.366,23
47,1
66,4
1986
2,4
614


249,00



287,97
1.432,25
48,3
4,8
1987
1,5
975


220,00



258,97


1.000,00
-10,1
-30,2
1988
3,7
991


239,00



277,97

1.327,87
7,7
32,8
1989
3,9
843


310,00



356,30

1.790,37
28,2
34,8
1990
5,7
631


202,00



248,30

1.398,23
-30,3
-21,9
1991
5,1
551


232,80



279,1
1.577,98
12,4
12,9
1992
2,2
475
200,00



258,9
1.545,05
-7,2
-2,1
1993
-1,1
-
224,00
282,9
2.266,68
9,3
46,7

Anmerkungen: (1) Roche, Julian, The International Wool Trade, Camebridge 1995, S. 88.
(2) Quelle: Hamburger Abendblatt.
(3) Umgerechnet auf 50 DM-Aktien des Jahres 1969, Daher wurden die Kurse für 1968 und früher halbiert und  die Kurse für die Kapitalerhöhungen um den rechnerischen Abschlag erhöht. Durchschnittliche Jahrepreise in Austral-Cent/ kg für gewaschene Wolle.


 

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